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Quilt oder Tonne – Gedanken zwischen Stoffstapeln und Endlichkeit

Irgendwann taucht sie in jeder Quilterinnen-Runde auf – diese eine Frage: „Was passiert eigentlich mit all meinen Quilts, wenn ich mal nicht mehr bin?“

Und dann folgt der Gedanke, der einem kurz die Nähmaschine verstummen lässt: „Landen die am Ende in der Tonne?“

Autsch.

Da hängt so viel Herzblut, Zeit, Stoff (und manchmal auch Tränen) in diesen Decken – und dann sollen sie einfach weg?

Aber keine Panik – ich hab da mal ein paar Gedanken gesammelt.

Pro und Contra, mit einem Augenzwinkern!



Pro: Natürlich weiternähen!


🧵 Weil Quilten Seelensport ist Ob Dreiecke oder Kurven, ob Kette oder Chaos – beim Nähen atmen wir durch. Gedanken sortieren sich, Hände beschäftigen sich sinnvoll, und der Kopf darf Pause machen.

🧵 Du erschaffst etwas. Punkt. Während andere Netflix durchgucken oder sich durch Onlineshops scrollen, entsteht bei dir ein echtes Stück Weltverschönerung. Ein Quilt ist ein sichtbarer Beweis dafür, dass du etwas geschaffen hast.

🧵 Wertvolle Zeit = nicht verschwendet Nur weil der Quilt später vielleicht niemandem gefällt, war das Nähen doch kein Fehler. Du hattest Spaß, hast geschimpft, gezählt, geseufzt – und warst dabei ganz du selbst.

🧵 Die Freude liegt im Tun, nicht im Ziel Ganz ehrlich: Die meiste Zeit liegt der Quilt doch sowieso im Arbeitszimmer – halb fertig, voller Stecknadeln. Aber das stört uns nicht. Weil Nähen selbst schon Freude ist.

🧵 Jeder Quilt erzählt eine Geschichte Ob aus Omas Nachthemd, aus dem alten Hemd vom Liebsten oder aus dem Stoffmarkt-Schnäppchen – jeder Quilt ist ein Stück Erinnerung. Selbst wenn später keiner die Geschichte kennt, sie war da. Und das zählt.

🧵 Upcycling mit Stil Und wer sagt denn, dass die Quilts wirklich in der Tonne landen? Vielleicht zerschneidet jemand deinen Riesenquilt und näht daraus Projektbeutel, Lesezeichen oder Hängemappen. Deine Stoffkunst lebt einfach anders weiter.



Unbedingt weiternähen!

🧵 Weil Nähen einfach gut tut Quilten ist Yoga mit Nadel und Faden. Wer braucht schon ein teures Meditationsretreat, wenn er sich mit Stoffresten in den Flow nähen kann?

🧵 Kunst darf auch vergänglich sein Nicht jeder Quilt muss in ein Museum. Manche dürfen sich auch einfach verabschieden – ganz heldenhaft, wie ein Feuerwerk: kurz, schön, vorbei.

🧵 Du weißt nie, wer ihn rettet Vielleicht findet ihn jemand auf dem Sperrmüll, verliebt sich auf den ersten Blick und macht daraus ein TikTok mit 5 Millionen Views. Man weiß nie!



Contra: Vielleicht lieber nicht...


🙃 Stoffe sind teuer Und deine Erben fragen sich vielleicht: Warum hat Oma 12 Kisten mit Stoff-Dreiecken hinterlassen? Auch der Entrümpler wundert sich….

🙃 Emotionaler Overload für die Nachkommen Ein Quilt für jedes Kind, jedes Enkelkind, den Nachbarn, den Hund und die Zimmerpflanze? Vielleicht ein bisschen viel des Guten...

🙃 Zeit ist kostbar Wenn du eigentlich mal den Keller aufräumen, reisen oder Salsa lernen wolltest – na gut, dann vielleicht einen Quilt weniger?

🙃 Der Gedanke an die Mülltonne ist hart Wer will schon, dass das Herzensprojekt mit dem Biomüll rausgetragen wird? Spoiler: Niemand.



Vielleicht auch mal kurz bremsen…


😎Der Platz ist endlich Wenn sich die Quilts im Wohnzimmer stapeln, die Schranktüren klemmen und die ganze Wohnung als Quiltgalerie dient, ist es okay, sich zu fragen: Muss jeder Stoff verwertet werden?

😎Nicht alle Nachkommen sind Quiltversteher Manche sagen: „Oh, ein Erbstück!“Andere sagen: „Kann das weg?“Und ganz ehrlich – niemand will seinen Quilt auf eBay Kleinanzeigen mit der Beschreibung „Deko-Decke, Oma-Stil“ sehen.

😎Das Stofflager ruft Vielleicht machst du einfach mal Pause vom Stoffe kaufen und widmest dich dem nächsten großen Projekt: Stoffabbau.(Der Mythos, dass das möglich ist, hält sich hartnäckig.)


Wie wäre es Stoffe zu verschenken? Oder Kinder mit dem Quiltvirus zu infizieren und so das Stofflager reduzieren.



Was tun mit all den fertigen Quilts? 7 Ideen


🧵 1. Quiltverlosung im Familienkreis Statt zu warten, bis sich jemand traut Quiltwünsche anzumelden: Lad alle ein, deck deine Werke wie in einer Galerie aus und sag: „Sucht euch einen aus!

Bonus: Du bekommst sofort Reaktionen – vom „Ohhh, der passt ja perfekt zu meinem Sofa!“ bis zum „Der mit den Enten ist irgendwie… speziell.“

🧵 2. Babyquilt-Vorrat anlegenDu kennst sicher jemanden, der irgendwann ein Baby bekommt. Oder ein Baby kennt. Mini-Quilts gehen immer – weich, bunt, und garantiert nachhaltiger als der hundertste Strampler.

🧵 3. Fürs Hospiz, Kinderheim oder Pflegeheim spenden Viele Einrichtungen freuen sich riesig über liebevoll genähte Decken. Wärme, Farbe und Handarbeit – das tut gut, auch dort, wo nicht mehr viel neu gekauft wird.

🧵 4. Kunst draus machen Mut zur Schere! Aus einem alten Quilt kannst du Kissen, Taschen, Hüllen, Stoffkarten, Patchworkbilder oder Topflappen machen. Upcycling deluxe!

🧵 5. Notfall-Quiltbox anlegen Für spontane Gelegenheiten wie: Geburtstage, Umzüge, Herzschmerz, kalte Füße – immer einen Quilt griffbereit haben. Der neue Blumenstrauß-Ersatz.

🧵 6. Tauschbörse mit Gleichgesinnten Was für dich schon „durch“ ist, kann für jemand anderen der perfekte neue Schatz sein. Quilt-Tausch klingt altmodisch, ist aber ziemlich clever.


Mein Fazit: Nähen. Unbedingt.

Denn wir nähen nicht für die Nachwelt, sondern für uns. Für die Freude. Für die bunten Stoffe. Für das schöne Gefühl, wenn alles passt – oder herrlich unperfekt ist.


Also:Ich näh weiter. Weil ich es einfach toll finde! Ich schreib vielleicht auf den letzten Quilt:„Mit Liebe genäht. Und falls du mich nicht willst – schenk mich weiter. Ich bin zu schade für die Tonne.“


Kreative Grüße Birgit

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